Die Radeon RX 5000-Serie markierte eine bedeutende Wende für AMD im GPU-Markt. Nach den eher enttäuschenden Vega-Grafikkarten konnte AMD mit der RX 5700 XT endlich eine ernstzunehmende Alternative zur NVIDIA RTX 2070 Super präsentieren. Besonders in einer Zeit, in der Raytracing (RT) und Deep Learning Super Sampling (DLSS) noch in den Kinderschuhen steckten, bot die RX 5000-Serie ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Doch wie gut sind die Karten wirklich? Welche Modelle lohnen sich, und wo liegen die Schwächen? In diesem Artikel erfährst du alles über die Radeon RX 5000-Serie – von ihrer Geschichte über die technischen Spezifikationen bis hin zu einer persönlichen Einschätzung aus der Praxis.
Die Geschichte der Radeon RX 5000-Serie
Die RX 5000-Serie wurde 2019 eingeführt und basierte auf der damals neuen RDNA-Architektur. Diese brachte erhebliche Verbesserungen gegenüber der alten GCN-Architektur, die AMD zuvor verwendete. Die wichtigsten Fortschritte waren:
- Mehr Leistung pro Watt: Die Effizienzsteigerung ermöglichte höhere Taktraten ohne exorbitanten Stromverbrauch.
- Bessere Speicherverwaltung: Dank GDDR6-Speicher boten die Karten schnelleren Datendurchsatz.
- Optimierte Compute-Einheiten: RDNA führte zu höherer Leistung pro Shader-Einheit im Vergleich zur GCN-Technologie.
Mit diesen Verbesserungen trat AMD in direkte Konkurrenz zu NVIDIAs RTX 2000-Serie, insbesondere zu Karten wie der RTX 2060, 2070 und 2080.
Die wichtigsten Modelle der RX 5000-Serie im Überblick
Radeon RX 5700 XT: Das Preis-Leistungs-Monster
Die RX 5700 XT war das Flaggschiff der Serie und stellte eine direkte Konkurrenz zur RTX 2070 Super dar. Mit 2.560 Shader-Einheiten, einem Boost-Takt von 1.905 MHz und 8 GB GDDR6-Speicher konnte sie in vielen Spielen beeindruckende Frameraten liefern.
💡 Persönliche Erfahrung: „Die RX 5700 XT war ein echter Gamechanger für AMD. Sie bot ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und bekam viele positive Bewertungen. Besonders interessant war die Möglichkeit, die BIOS einer normalen RX 5700 zu flashen, um sie zur XT-Version zu machen – ein kleiner Trick, den einige Nutzer ausprobierten (mit gemischtem Erfolg, haha).“
Radeon RX 5600 XT: Die verpasste Chance?
Die RX 5600 XT war als Mittelklasse-GPU gedacht, konnte aber nicht ganz überzeugen. Zwar war sie schneller als die GTX 1660 Ti von NVIDIA, doch sie litt unter AMDs verwirrender Strategie mit verschiedenen BIOS-Versionen, die sich auf die Leistung auswirkten.
💡 Persönliche Einschätzung: „Die RX 5600 XT war etwas enttäuschend, bot aber dennoch ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Sie hätte jedoch besser sein können.“
Radeon RX 5500 XT: Sparsamer, aber fragwürdig
Die RX 5500 XT ersetzte die RX 580, doch mit nur 4 GB VRAM (in der Standardversion) war sie in vielen modernen Spielen schnell am Limit. Wer jedoch die 8-GB-Version kaufte, konnte eine brauchbare Karte für 1080p-Gaming bekommen.
💡 Persönliche Meinung: „Die RX 5500 XT war in etwa so leistungsfähig wie eine RX 580, aber mit der Hälfte des Speichers… einfach nur enttäuschend. Immerhin war sie effizienter – also vielleicht doch nicht ganz so schlecht?“
Warum sollte man sich heute noch für eine RX 5000-GPU entscheiden?
Auch wenn die RX 5000-Serie inzwischen von der RX 6000- und RX 7000-Serie abgelöst wurde, gibt es immer noch gute Gründe, sich eine gebrauchte oder günstige Karte aus dieser Serie zu holen:
✅ Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis: Besonders die RX 5700 XT bietet immer noch starke Leistung in aktuellen Spielen.
✅ Keine teuren Raytracing-Technologien erforderlich: Wer kein Raytracing nutzt, bekommt hier eine sehr gute Rasterisierungsleistung.
✅ Solide Treiber-Updates: AMD hat im Laufe der Jahre viele Optimierungen für diese GPUs herausgebracht.
War die RX 5000-Serie ein Erfolg?
Ja – die RX 5000-Serie war ein Wendepunkt für AMD. Die RX 5700 XT war eine der besten GPUs in ihrer Preisklasse und bot eine echte Alternative zur NVIDIA RTX 2070 Super. Die RX 5600 XT hatte zwar einige Probleme, war aber immer noch eine brauchbare Wahl. Die RX 5500 XT hingegen war eine fragwürdige Entscheidung, vor allem in der 4-GB-Variante.
Für Gamer, die heute noch auf eine RX 5000 setzen, gilt: Diese Karten können noch einige Jahre durchhalten – vor allem in 1080p- und 1440p-Auflösungen. Und wer sich eine gebrauchte 5700 XT zu einem guten Preis sichert, bekommt auch heute noch eine leistungsfähige GPU für wenig Geld.