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RX 7600: Analyse und Leistung einer bescheidenen Grafikkarte

Mai 12, 2025

Als das unterste und günstigste Segment der neuen Generation der RX 7000 Serie vorgestellt, ist sie seit über 2 Jahren auf dem Markt mit einer für ihren ursprünglichen Preis akzeptablen Leistung. Mit der RX 9000 Serie bereits auf dem Markt analysieren wir diese Grafikkarte erneut, um ihre Stärken zu beleuchten und zu prüfen, ob sie heutzutage noch eine lohnende Option ist.

Die AMD Radeon RX 7600 wurde im Mai 2023 auf den Markt gebracht und zielte damals auf den Budget-Sektor für Full-HD-Gaming ab. Zwei Jahre später stellt sich die Frage: Ist diese GPU im Jahr 2025 noch eine sinnvolle Investition für Gamer oder Kreativprofis mit begrenztem Budget?

Basierend auf meiner eigenen Nutzungserfahrung sowie aktuellen Vergleichen und Benchmarks aus zuverlässigen Quellen wie ProfesionalReview, TechSpot und MuyComputer, analysieren wir im Detail, ob sich die RX 7600 heute noch lohnt – nicht nur zum Spielen, sondern auch für produktive Workflows wie 3D-Modellierung, Videobearbeitung oder CAD.

Verzeichnis

Technische Daten der RX 7600 im Überblick

Die Radeon RX 7600 basiert auf der RDNA3-Architektur von AMD und bringt die folgenden Spezifikationen mit:

  • GPU-Chip: Navi 33
  • VRAM: 8 GB GDDR6 mit 128-bit Interface
  • Taktfrequenz: Boost bis zu 2655 MHz
  • Ray Accelerators: 32
  • Rechenkerne: 2048 Stream Prozessoren
  • Leistungsaufnahme (TBP): ca. 165 W
  • Anschlüsse: 1x HDMI 2.1, 3x DisplayPort 2.1

Diese technischen Eigenschaften platzieren sie im unteren Mittelklasse-Segment, ideal für Gaming in 1920×1080 (Full HD) mit hohen Bildraten.

Nahaufnahme der RX 7600 neben ihrer Verpackung

Design, Energieeffizienz und Kompatibilität

Eines der großen Highlights meiner persönlichen Erfahrung war das kompakte Design der Grafikkarte. Selbst in kleinen ITX-Gehäusen ließ sich die RX 7600 problemlos verbauen – ein echter Vorteil für Minimalisten oder Nutzer mit beengtem Platz.

Dank der optimierten Architektur bleibt die Karte auch angenehm kühl: In meinem System erreichte sie im Idle etwa 40°C und unter Last maximal 76°C – und das ohne manuelles Anpassen der Lüfterprofile. Auch der Stromverbrauch ist für heutige Verhältnisse niedrig: rund 243 Watt unter Last für das Gesamtsystem.

Ein weiterer Bonus: Die Karte wird über einen einzigen 8-Pin-Anschluss mit Strom versorgt, was ihre Kompatibilität mit älteren Netzteilen erhöht.

Gaming-Leistung: Flüssiges Full HD und moderne Technologien

Die AMD Radeon RX 7600 ist maßgeschneidert für flüssiges Gaming bei 1080p mit hohen oder sogar maximalen Einstellungen. In meinem Test mit diversen Titeln – von Open-World-Abenteuern bis hin zu kompetitiven Shootern – war das Spielerlebnis durchweg positiv. Vor allem in Kombination mit einem 144Hz-Monitor entfaltet die Karte ihr volles Potenzial.

Wenn du in 1440p spielen möchtest, wird diese Grafikkarte dir auch bei nicht sehr anspruchsvollen Spielen mit mittleren und niedrigen Einstellungen gute Leistung bieten. Beachte jedoch, dass du Ray Tracing bei diesen Auflösungen nicht aktivieren kannst und anspruchsvollere Spiele wie Silent Hill 2 oder Alan Wake 2 bei dieser Auflösung nicht gut laufen werden.

Dank AMD FidelityFX Super Resolution (FSR) und Fluid Motion Frames kann die GPU zusätzlich Frames generieren und so das Spielerlebnis noch geschmeidiger machen – besonders bei grafisch aufwändigen Spielen. Dabei war ich positiv überrascht, wie wenig visuelle Artefakte dabei entstehen, vorausgesetzt, man verwendet einen hochwertigen Monitor.

Was jedoch auffällt: Raytracing ist nicht die Stärke der RX 7600. Zwar lässt sich die Option in vielen Spielen aktivieren, aber der Performance-Verlust ist deutlich spürbar. Für Spieler, die viel Wert auf diese Technologie legen, ist eine RTX-Karte wie die 3060 oder 4060 vermutlich die bessere Wahl. Für alle anderen: Rasterisierung ist top, Raytracing eher meh.

Ich zeige Ihnen die Ergebnisse, die ich mit einigen Spielen mit einem Ryzen 7 5800X3D-Prozessor erzielt habe:

FPS-Vergleich
Coverbild des Videospiels Dead Island 2

Produktivität: Kann die RX 7600 auch mehr als Gaming?

Trotz ihres Fokus auf Gaming bietet die RX 7600 auch solide Leistung in kreativen Anwendungen. In Programmen wie Blender, Premiere Pro oder DaVinci Resolve schlägt sie sich besser als erwartet – zumindest solange man in 1080p oder 1440p arbeitet.

Was mir besonders aufgefallen ist:

  • Das Encodieren von Videos via AV1 läuft stabil und zügig, ideal für YouTuber oder Streamer.
  • Die Treiberoptimierungen von AMD zahlen sich aus – man merkt, dass hier einiges getan wurde, um auch professionelle Anwendungen besser zu unterstützen.
  • Für Einsteiger in 3D-Modellierung, CAD oder Architekturvisualisierung ist die RX 7600 eine preiswerte und leistungsstarke Option.

Natürlich ersetzt sie keine Workstation-GPU, aber für semi-professionelle Workflows oder Studenten ist sie definitiv mehr als ausreichend.

Technologien & Treiber: Das unsichtbare Rückgrat

Ein entscheidender Punkt, den viele unterschätzen, ist die Softwareunterstützung. AMD hat hier in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht. Die regelmäßigen Treiberupdates bringen nicht nur Stabilität, sondern auch Leistungsverbesserungen – ähnlich wie guter Wein wird die Karte mit der Zeit besser.

Folgende Technologien hebt AMD besonders hervor:

  • FSR 3.0 mit Frame-Generation
  • Smart Access Memory, wenn man auch eine Ryzen-CPU nutzt
  • AV1-Encoding, das besonders bei Streams oder Videobearbeitung hilfreich ist
  • Anti-Lag+ und Radeon Boost für niedrigere Latenzen beim Zocken

In meiner Nutzung zeigte sich, dass all diese Features auch ohne Zusatzhardware verfügbar sind – was in einem Preisbereich unter 200 € wirklich beachtlich ist.

Tabelle mit den Eigenschaften der RX 7600, angegeben durch die CPU-Z-Software

Vergleich mit Alternativen: RX 7600 vs. RTX 3060 / 4060

Im direkten Vergleich mit ihren Hauptkonkurrenten schlägt sich die Radeon RX 7600 erstaunlich gut – zumindest in den Bereichen, auf die es den meisten 1080p-Gamern ankommt:

GPURasterisierung (1080p)RaytracingVRAMPreis-Leistung
RX 7600⭐⭐⭐⭐⭐⭐8 GB GDDR6⭐⭐⭐⭐⭐
RTX 3060⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐12 GB GDDR6⭐⭐⭐
RTX 4060⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐⭐8 GB GDDR6⭐⭐

Die RX 7600 hat beim reinen Raster-Rendering klar die Nase vorn – sie ist günstiger als die RTX 3060, bietet aber ähnliche FPS-Werte. In Sachen Raytracing hinkt sie jedoch spürbar hinterher. NVIDIA punktet zusätzlich mit DLSS, das bei höheren Auflösungen sichtbar bessere Bildqualität bringt als FSR – vor allem auf 1440p.

Wenn du jedoch primär auf 1080p spielst, Raytracing keine Priorität ist und du Wert auf aktuelle Technologien legst, ist die AMD Radeon RX 7600 weiterhin eine hervorragende Wahl im Preisbereich unter 200 €.

Vorteile und Nachteile der RX 7600 im Jahr 2025

Einige Vor- und Nachteile dieses Diagramms, die Sie im Hinterkopf behalten sollten:

Vorteile

  • Starke Leistung bei 1080p, auch mit hohen Frameraten (120Hz/144Hz)
  • Sehr gute Effizienz: niedrige Temperatur & Stromverbrauch
  • Kompakte Bauform, perfekt für kleine Builds
  • Günstiger Preis, oft unter 270 €
  • Moderne Features wie AV1, FSR 3.0, Frame Generation
  • Stabile Treiber mit kontinuierlichen Updates

Nachteile

  • Raytracing-Leistung schwach im Vergleich zur RTX-Serie
  • Nur 8 GB VRAM, was für kommende Spiele knapp werden kann
  • FSR unter 1080p wirkt oft unsauber, DLSS ist überlegen
  • Wenig Zukunftssicherheit für Auflösungen über 1080p

Für wen eignet sich die AMD Radeon RX 7600 in 2025?

Diese GPU richtet sich klar an Nutzer, die gezielt auf Full HD setzen und nicht bereit sind, 300 € oder mehr für eine neue Grafikkarte auszugeben. Hier sind typische Zielgruppen:

  • Einsteiger-Gamer, die auf stabile FPS und gute Grafik bei 1080p setzen
  • Studierende oder Kreative mit beschränktem Budget für CAD, Videoschnitt oder 3D
  • Aufrüster mit älteren RX 570 / 580 oder GTX 1060, die nicht gleich die ganze Plattform wechseln wollen
  • ITX- und SFF-Fans, die eine leistungsfähige, aber kompakte GPU suchen
  • Nutzer, die Wert auf offene Technologien legen und auf AMDs Eco-System setzen (Smart Access Memory, Adrenalin Software, etc.)

Wenn du allerdings in 1440p aufrüsten oder Raytracing genießen möchtest, solltest du lieber zur RTX 4060 Ti oder RX 7700 XT greifen.

Eine Option, die für bestimmte Arten von Gamern geeignet sein kann, die nicht viel Leistung benötigen und ein begrenztes Budget haben.

Zwei Jahre nach dem Launch zeigt sich: Die AMD Radeon RX 7600 ist kein veraltetes Relikt, sondern eine preiswerte, durchdachte Lösung für Nutzer, die wissen, was sie brauchen – und was nicht.

In meinen Tests hat sie sich als leistungsstark, kühl, effizient und benutzerfreundlich erwiesen. Die Integration moderner Features wie AV1-Encoding, FSR 3.0 und optimierte Treiber machen sie sogar im Jahr 2025 noch relevant.

Sie ist nicht perfekt – besonders bei Raytracing oder für zukünftige Spiele mit extremen Anforderungen. Aber für viele Szenarien ist sie „gut genug“ – und manchmal ist das genau das, was zählt.

Wie ich bereits sagte, und es ist wichtig, es noch einmal zu wiederholen, solltest du genau wissen, was du suchst und was du bekommen wirst, wenn du erwägst, diese günstige Grafikkarte zu kaufen. Wenn du moderne Spiele spielen möchtest oder eine Grafikkarte suchst, die mehrere Jahre halten wird und für zukünftige Veröffentlichungen wie GTA 6 gerüstet ist, ist es besser, wenn du etwas mehr sparst und dich für die neue RX 7900 XT oder andere wie die RTX 4070 oder 4080 entscheidest.

Denke außerdem daran, dass dies keine ideale Grafikkarte für Produktivitätsaufgaben ist. Wenn du also regelmäßig schwere Aufgaben wie Videobearbeitung durchführen möchtest, wird dir diese Grafikkarte nicht die benötigte Leistung bieten.

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