Die vor fast 2 Jahren erschienene RX 7800 XT war eine exzellente Grafikkarte in Bezug auf ihr Preis-Leistungs-Verhältnis und perfekt für Gaming in 1440p mit Raytracing oder sogar für bestimmte Spiele in 4K. Angesichts der bereits erhältlichen 5000er-Serie von Nvidia und der RX 9000er-Serie von AMD analysieren wir diese Grafikkarte, um herauszufinden, was sie so gut gemacht hat und ob du sie in Betracht ziehen solltest, wenn du planst, einen Gaming-PC zusammenzustellen.
Die Radeon RX 7800 XT wurde im September 2023 als Teil der RDNA3-Serie von AMD veröffentlicht. Damals galt sie als interessante Mittelklassekarte mit Ambitionen zur Oberklasse. Doch jetzt, im Jahr 2025, mit der neuen RX 9000-Serie bereits auf dem Markt, stellt sich die Frage: Ist die RX 7800 XT immer noch eine lohnende Option?
Als leidenschaftlicher PC-Enthusiast und Nutzer dieser Karte seit ihrer Veröffentlichung kann ich sagen: Die RX 7800 XT ist kein revolutionärer Leistungssprung, sondern eher ein gezielter Schritt, um eine Lücke im Markt zu füllen – insbesondere zwischen der RX 7700 XT und der älteren RX 6800 XT. Sie bietet ein solides Leistungsniveau für 1440p-Gaming und bedingt auch für 4K-Gaming, vorausgesetzt man passt die Einstellungen an. Doch um ihre wahre Position zu verstehen, müssen wir tiefer in ihre Spezifikationen und Fähigkeiten eintauchen.
Technische Spezifikationen der Radeon RX 7800 XT
Die AMD RX 7800 XT basiert auf der RDNA3-Architektur und bietet 60 Compute Units, 3840 Stream-Prozessoren sowie 16 GB GDDR6-Videospeicher. Der Basistakt liegt bei 2124 MHz, mit einem Boost-Takt von bis zu 2430 MHz. Die Speicherbandbreite liegt dank 256-Bit-Bus bei 624 GB/s – was einer RX 6800 sehr ähnlich ist.
Ein Highlight ist der Infinity Cache mit 64 MB, der die Effizienz im Speicherzugriff deutlich verbessert. Auch wenn AMD sich bewusst gegen GDDR6X entschieden hat, schafft es die Karte durch intelligente Architekturentscheidungen wettbewerbsfähig zu bleiben.
In der Praxis fühlt sich die Karte schnell und responsiv an. Die 16 GB VRAM ermöglichen einen ruhigen Betrieb selbst bei modernen Titeln mit hohem Texturbedarf – ein echter Vorteil gegenüber vielen NVIDIA-Pendants, die in diesem Preisbereich oft nur 12 GB bieten.
Design und Verarbeitung: Was bietet die Hardware?
Optisch bietet die RX 7800 XT wenig Überraschungen: Zwei oder drei Lüfter, ein solides Dual-Slot-Design (je nach Partnerkarte), ein schwarzes Gehäuse mit klaren Kanten. Die Referenzkarte von AMD wirkt robust, aber recht schlicht. AIB-Versionen wie die Sapphire Nitro+ oder PowerColor Red Devil hingegen bieten hervorragende Kühlung und RGB-Elemente für Build-Ästheten.
Wichtig: Die Karte benötigt zwei 8-Pin-Stromanschlüsse, kein 12VHPWR wie bei NVIDIA. Das ist ein Pluspunkt in Sachen Kompatibilität und Kabelmanagement.
Die Verarbeitung ist auf gewohnt hohem Niveau. Auch nach monatelanger Nutzung zeigt meine Karte keine thermischen Probleme, kein Spulenfiepen, keine Auffälligkeiten. Die Lüftersteuerung arbeitet leise und präzise – ideal für Nutzer, die auf ein ausgewogenes Lautstärke-/Kühlungsverhältnis achten.

Gaming-Leistung: Wie schlägt sich die RX 7800 XT im Jahr 2025?
Im Bereich Gaming liefert die Radeon RX 7800 XT genau das, was sich viele PC-Spieler wünschen: eine zuverlässige GPU für QHD (1440p) mit der Fähigkeit, moderne AAA-Titel auf hohen bis maximalen Einstellungen zu genießen – und das mit stabiler Performance.
Was mich bei dieser Karte besonders überzeugt hat, ist die Konsistenz. Sie neigt kaum zu starken Framerate-Schwankungen, was zu einem angenehmen Spielgefühl führt. Dazu kommt die großzügige VRAM-Ausstattung, die bei textureintensiven Spielen und großen offenen Welten ihren Dienst tut.
Ein Punkt, den ich persönlich sehr schätze, ist das optimierte Frame Pacing. Gerade bei Games mit hoher Frame-Varianz sorgt die RX 7800 XT für ein sehr sauberes Spielerlebnis – ideal für alle, die Wert auf butterweiches Gameplay legen, auch ohne aktiviertes V-Sync oder VRR.
Zudem unterstützt sie moderne Technologien wie FSR 3 und HYPR-RX, wodurch auch in anspruchsvollen Szenarien die Leistung gesteigert werden kann, ohne merkliche Qualitätseinbußen. Diese Features sind für viele Gamer ein echter Bonus, insbesondere in Zeiten steigender Anforderungen durch moderne Engines.
Zweifellos liegt ihre Stärke im Gaming-Bereich, und sie ist aktuell immer noch sehr empfehlenswert, da wir die neuesten Titel ohne Probleme spielen können. In dieser Hinsicht hält die Grafikkarte also auch heute noch gut mit.
Ein negativer Punkt ist sicherlich die Raytracing-Technologie, da sie nicht so gut ist wie die der 4000er-Serie von Nvidia.
Nachfolgend zeige ich Ihnen die Ergebnisse, die ich beim Testen einiger Spiele mit dem Intel i9-13900K-Prozessor erzielt habe:

Produktivitätsleistung: Architektur, 3D-Modellierung und Videobearbeitung
In Sachen Produktivität gibt es Licht und Schatten. Für Anwendungen wie CAD, Architektur-Visualisierung oder allgemeines 3D-Modelling bietet die RX 7800 XT solide Performance – insbesondere in OpenCL-basierten Workflows. Blender, Unreal Engine oder DaVinci Resolve laufen stabil, solange man sich in einem semi-professionellen Rahmen bewegt.
Dennoch gibt es Einschränkungen: Im Vergleich zu NVIDIA-GPUs fehlen Tensor Cores, was bei KI-basierten Prozessen und gewissen CUDA-optimierten Tools einen Unterschied macht. Die Performance ist also stark abhängig von der Software-Kompatibilität.
Bei der Videobearbeitung liefert die RX 7800 XT gute Ergebnisse, besonders beim Arbeiten mit 4K-Material. Die Hardware-Encoding-Fähigkeiten sind ordentlich, jedoch hinkt der AV1-Encoder leicht hinter dem der NVIDIA-Konkurrenz hinterher. Wenn du Videoschnitt professionell und täglich betreibst, gibt es bessere Optionen. Für Content Creator im mittleren Bereich ist die Karte jedoch absolut ausreichend.
Obwohl sie für Produktivitätsaufgaben brauchbar ist und eine ordentliche Leistung erbringt, ist die 4000er-Serie von Nvidia sicherlich die bessere Wahl für dich, insbesondere aufgrund der Kompatibilität mit vielen dieser Programme wie Premiere oder AutoCAD.
Radeon RX 7800 XT: Energieeffizienz und TDP
Ein oft unterschätzter Faktor beim Kauf einer GPU ist der Energieverbrauch. Die AMD RX 7800 XT kommt mit einer Total Board Power (TBP) von 263 Watt, was im Vergleich zur Konkurrenz ein ausgewogenes Verhältnis bietet. Sie liegt unter der RX 7900 XT, aber deutlich über der RTX 4070 von NVIDIA, die bei rund 200W liegt.
Was bedeutet das in der Praxis?
- Kühlung bleibt moderat: Selbst unter Last überschreitet die Temperatur selten 75 °C, dank effizienter Kühldesigns der Boardpartner.
- Netzteilfreundlich: Ein 650W-Netzteil reicht absolut aus, sofern das restliche System keine Extremwerte verlangt.
- Stromspitzen sind selten, was die RX 7800 XT zu einer stabilen Wahl für Builds macht, die auf Effizienz und Kontrolle ausgelegt sind.
Aus meiner Erfahrung: Auch bei längeren Gaming-Sessions oder beim Rendern von Videos blieb mein Stromverbrauch auf einem sehr vorhersehbaren Niveau. Die Karte ließ sich gut in ein Silent-System integrieren, ohne Kompromisse bei der Leistung einzugehen.

Vergleich mit anderen GPUs: RX 6800 XT, RTX 4070 und mehr
Um den tatsächlichen Wert der 7800 xt zu beurteilen, ist der Vergleich mit ähnlichen Modellen unerlässlich.
Was sind die wichtigsten Gegner?
- RX 6800 XT: Ähnliches Leistungsniveau, jedoch mit leicht besserem Speicherdurchsatz. Aber: Sie ist älter, ineffizienter und unterstützt nicht alle neuen Features der RDNA3-Serie.
- RTX 4070: Effizienter, besser bei Raytracing und AV1-Encoding. Dafür aber nur 12 GB VRAM und teurer pro Leistungseinheit.
- RX 7700 XT: Günstiger, aber mit spürbar geringerer Leistung und weniger Speicherbandbreite.
Fazit: Die radeon rx 7800 xt positioniert sich clever zwischen diesen Modellen und bietet ein attraktives Gesamtpaket – besonders wenn man sie unter UVP erwerben kann.
Preis-Leistungs-Verhältnis: Der entscheidende Faktor
Zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung lag die amd rx 7800 xt bei rund 549 €. In 2025 ist sie jedoch oft im Angebot zwischen 420 € und 480 € zu finden – und genau da entfaltet sie ihren wahren Charme.
Wann lohnt sie sich wirklich?
- Bei einem Preis unter 500 € schlägt sie viele Konkurrenten in Sachen Preis-Leistung.
- Wenn du Wert auf 16 GB VRAM legst, ist sie klar im Vorteil gegenüber der RTX 4070.
- Bei QHD-Gaming auf lange Sicht ist sie eine zukunftssichere Option.
Wann eher nicht?
- Wenn du vor allem Raytracing oder CUDA-basierte Workflows brauchst.
- Wenn du eine Grafikkarte mit höchstmöglicher Effizienz suchst.
Vor- und Nachteile der RX 7800 XT
✅ Vorteile:
- Starke Gaming-Leistung in 1440p
- Großzügiger VRAM (16 GB)
- Gute Energieeffizienz im Vergleich zur RX 6800 XT
- Aktuelle Features wie FSR 3, AV1, HYPR-RX
- Preislich attraktiv bei Angeboten
❌ Nachteile:
- Raytracing-Leistung bleibt hinter NVIDIA zurück
- Fehlende Tensor Cores wirken sich auf KI-Workflows aus
- AV1-Encoding weniger effizient als bei NVIDIA
- Nur minimale Fortschritte im Vergleich zur RX 6800 XT
Für wen ist diese Grafikkarte geeignet?
Die rx 7800xt richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe – und darin liegt ihre Stärke. Hier einige Nutzerprofile, für die sie besonders gut geeignet ist:
- Gamer mit Fokus auf QHD/1440p, die in Zukunft auch auf 4K experimentieren möchten.
- Content Creator auf mittlerem Niveau, die gelegentlich Videoschnitt und 3D-Design betreiben.
- Preisbewusste Aufrüster, die kein High-End-Modell brauchen, aber auch nicht bei jeder neuen Generation neu investieren wollen.
- Fans von AMD-Ökosystemen, die bereits eine Ryzen-CPU besitzen und von SAM (Smart Access Memory) profitieren möchten.
Nicht geeignet ist sie für:
- Profis in der 3D-Produktion oder Deep Learning
- Puristen, die höchste Raytracing-Qualität erwarten
Fazit: Eine gute Option für Gaming, wenn du kein großes Budget hast.
Die Radeon RX 7800 XT ist keine Karte, die Schlagzeilen macht – aber sie ist genau das, was viele Nutzer wirklich brauchen. Eine zuverlässige, gut gekühlte und effizient arbeitende GPU mit modernen Features, starkem VRAM und solider Leistung.
Im Jahr 2025 – trotz der Existenz der RX 9000-Serie – bleibt die 7800 xt eine preislich sinnvolle Alternative, insbesondere für Gamer und semiprofessionelle Content Creator, die keine 700- oder 800-Euro-GPU benötigen.
Mein Urteil:
Wenn du sie unter 500 € findest – absolut empfehlenswert.
Wenn du auf CUDA oder höchste Effizienz Wert legst – eher zu NVIDIA greifen.
Die RX 7800 XT beweist weiterhin, warum sie aktuell eine der besten Optionen für Gaming in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Sie ist ideal, wenn du eine preisgünstige Grafikkarte suchst, mit der du die neuesten Titel spielen und auch die eine oder andere Produktivitätsaufgabe erledigen kannst.
Zweifellos eine ausgezeichnete Wahl, auch mit der bereits erhältlichen RX 9000er-Serie auf dem Markt. Wenn du sie also zu einem guten Preis findest, solltest du nicht zweimal überlegen.